Brennender Dschungel

Vor ein paar Tagen bin ich mit einem Boot von Muang Khaou in Richtung Süden Nach Nong Kiao aufgebrochen, um anschließend den Bus nach Luang Prabang zu nehmen.

Die Fahrt für 120.000Kip (12€) ist zwar völlig überteuert, aber durchaus empfehlenswert. Das Boot wird erst mal mit Touries gefüllt bis der Preis einigermaßen stimmt. Danach wird dann mit Locals aufgefüllt, vor allem während der weiteren Fahrt gibt es dann einen Regen Fahrgastwechsel. Die Tour geht auf dem Nham Ou durch faszinierende Dschungellandschaften, vorbei an steilem Karstgebirge mit Flanken bis zu 5-600 Metern senkrecht aufragend. Was mich nach wie vor wundert, weshalb es hier noch keine lebendige Kletter- und BASE-Jumper-Szene gibt. Das ist geradezu ideal.

Die Fahrt am Primär- und Sekundärregenwald ist absolut beeindruckend. Vor allem die grauen Riesen, die locker 50-60Meter in die Höhe ragen und am Boden mehrere Meter dicke Stämme haben.

Was mich aber seit der ersten Fahrt durch Laos immer wieder irritiert, sind immense Feuer, die ganze Berghänge abnagen. Man sieht sie jedes Mal, wenn man mit dem Bus, dem Boot oder wie gestern mit dem Fahrrad durch die Wallachei fährt. Dabei Brennen zum Teil bepflanzte Teile aber auch ganze Areale von Regenwald ab. Bei den bewirtschafteten Flächen dachten wir uns eigentlich, dass es der Unkrautvernichtungsmittel und Düngung dient, aber bei jungfräulichem Gebiet?! Manche Hänge ähneln einem gigantischen Mikado Haufen von Bäumen und Bambusmasten, die Riesen nach dem Spielen kindergleich haben liegenlassen.

Naja die Frage ist sehr simpel zu beantworten. Einer der Guesthouse-Angestellten hat es mir heute erklärt: Wenn in einem Ort die zu bestellende Felderfläche, die erstmal in gut zu erreichender Entfernung liegt, für die Bewohner nicht mehr ausreicht, dann muss man sich eben im Umland umsehen. Das sind dann auch weiter entferntere Flächen und natürlich auch solche die steiler sind und mehr Mühe kosten zu beackern. Diese Flächen sind aber noch mit Wald und Unterholz bedeckt. Man nehme also etwas Brandbeschleuniger und gehe guten Mutes zu Werke, die Fauna in die Luft zu jagen. Das brennt und kokelt dann ein bis mehrere Tage vor sich hin und wenn man sich nicht mehr die Füße verbrennt wird alles schön untergepflügt. Danach kommen dann entweder Bananen, Kautschuk, Reis oder Gemüse drauf. Und Zack, isser weg,der Regenwald! Ok, zugegebenermaßen ist vom primären eh nur noch hoch in den Karstlandschaften was übrig, wo eine Bewirtschaftung schlicht unmöglich ist, aber dennoch verändert sich so Stück für Stück die Landschaft, vom Lebensraum der Tier mal ganz abgesehen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert