Törööö!

Aufgestanden und ein kurzes Frühstück hinter mir gelassen, ging’s dann auch gleich zur Travel Agency, um Elefanten zu besuchen.

Nachdem ich mehrfach gehört habe, dass die Tiere in einigen Orten nicht sonderlich gut behandelt werden, wollte ich die Gelegenheit in Laos nicht verstreichen lassen. Zumal Laos ja auch lange als das „Land der Millionen Elefanten“ galt.

Dann ging’s auch schon los im Minivan – durchaus luxuriös mit Ledersitzen und Klimaanlage. Sehr ungewöhnlich, wenn man sich die anderen Busse anschaut, die mich ansonsten durch die Landschaft befördert haben. Naja für 40$ am Tag vielleicht auch ganz angemessen.

Nach einer Stunde laotische Straßen auf komfortable Weise zurückgelegt kamen wir dann nach einem obligatorischen „Marktabstecher“ in einem Dorf auf dem Weg am Elefantencamp an. Dort standen dann auch schon zwei große weibliche Tiere und knabberten an einem Palmenstengel, so dick wie mein Oberschenkel. Das taten sie dann auch auf so elegante Art, dass ich durchaus beeindruckt war, wie gekonnt sie mit ihrem Rüssel und den Füßen das Frische Stück Palmenstrunk zerteilten und sich zuführten.

Dann galt es erst einmal den Mut zu überwinden, die Tiere anzufassen. Ich meine, 3 Tonnen unkontrollierte Masse sind schon angsteinflößend – da beißt keine Maus den Faden ab! Erstaunlicherweise fühlen sie sich sehr weich an. Also der Hand-Rüssel-Kontakt war schon mal hergestellt… Mit ein paar Bananen bewaffnet ging’s dann ans „Bonbons“-Verteilen und im Anschluss dann gleich auf eine Exkursion im Korb auf den Dickhäutern. Im Prinzip nicht spannend, da man auf ner ungemütlichen Holzbank sitzt und die Füße stehen auf etwas Weichem, Haarigem. Dazu gab es dann die obligatorischen Bildchen. Nach einer Stunde ging’s dann erst einmal ins Camp zurück.

Dort gab es erst mal ein nettes Mittagessen auf Laotisch. Mit vollem Bauch hab’s dann erst mal was für den Kopf – nämlich etwas Elefantenkunde und eine Einweisung in die Elefantengangschaltung, die ein Mamouth beherrschen muss. Nach einer Stunde Theorie, gabs dann noch die Touri-Mamouth-Theorie-Prüfung.

Alle bestanden – also nix wie ran an den Speck! Rauf auf den Elefant und üben – und vor allem über die Griff-Tritt-Kombination „Hautfalte, Knie, Ohr“ auf das Tier. Das ist garnicht so einfach, aber nach zwei, drei Versuchen hab ich mich dann oberhalb der Ohren auf dem Hals des Tiers platziert und dann ging’s auch schon vorwärts. Ich bilde mir ein, dass es sogar gehört hat, aber wahrscheinlich waren es eher die Rufe der richtigen Mahouts 😉

Nachdem alle ihre Rüsseltiere unterm Hintern hatten, ging’s auch los Richtung Fluss. Das Reiten ohne Korb machte jetzt aber richtig Spaß! Der Kopf ist fast so breit, wie das Armaturenbrett von nem Kleinwagen, sehr weich, hat aber lange Borsten, die ordentlich pieksen. Beim Gehen wackelt der Elefant ordentlich rum, so dass man sehr geschmeidig in der Hüfte sein sollte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Heute – einen Tag danach merke ich auch den Muskelkater im Bauch. Anstrengend ist das Reiten durch steiles Gelände, denn wenn es steil nach unten geht, sollte man sich ordentlich nach hinten legen, um nicht über den Kopf vom Tier zu fallen.

Am Fluss angekommen ging’s dann erst mal lustig los. Die Tiere haben einen ordentlichen Spaß und wir auch. Im Wasser kommt man etwas besser auf den Elefant, da man den halben Weg schon genommen hat. Allerdings blieb ich nicht lange drauf, da sich die Mamouths einen Spaß daraus gemacht haben, die Tiere zum Schütteln zu bringen. Den Befehl haben sie uns vorher natürlich nicht erklärt 😉 Saubande!

Klatschnass ging’s dann gemütlich die Nham Ou Böschungen hinauf, die dann auch gleich genutzt wurden, sich mit planzwerk einzudecken. 250kg Futter am Tag wollen schließlich nicht nur gegessen, sondern auch besorgt sein. Also hielten wir an jedem Busch an, der eine kleine Wegzehrung versprach. Das kontinuierliche „Pai“ der gelernten und neuen Mamouths hat das Vorankommen einigermaßen gesichert. Der Ritt ins Camp dauerte ungefähr 20 Minuten und wir parkten unsere Rüsseltiere in der Elefantengarage. Danach ging’s recht schnell in den Mininus und zurück nach Luang Prabang.

Abschließend würde ich sagen, sie gehen mit den Tieren sehr liebevoll und gut um. Abends haben die Tiere Freigang an extrem langen Ketten und verbringen die Nacht im Wald. Was ich allerdings etwas schwierig finde, ist der Umgang mit den Besuchern. Eine Packung Didaktik wäre den Führern durchaus zuträglich. Personen, die Angst vor den Tieren haben, vermögen sie das Vertrauen nicht wirklich zu vermitteln. Bei Tieren vom Gewicht zweier Mittelklassewagen ein nicht unverständliches Gefühl. Das heißt dann unterm Strich: Geld gezahlt und unbefriedigt nach Hause. Da gibt es definitiv noch Spielraum nach oben.

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